| Standort | Yrdalun, Tlamana, Ligonii |
| Wirtsleut | Bingeborg Wackerstein |
| Quartier | nein |
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Wie kommt man hin?
In Yrladun, jener Eisenerzminen-Siedlung tief in den Nebelhängen der Eisspitzenmassivs des Schlangenkamms, führt vom wuchtigen Werkhof, entlang an mehrstöckigen Windenpodesten, ein schmaler, mit groben Holzbohlen befestigter Pfad hinab in eine abschüssige Felsklamm. Mit groben Nägeln in das kohlestaubgeschwärzte Tor des alten Stützbalkenlagers gehämmert, kündigt ein blechernes Schild mit stilisiertem Zinnkrug und zwei gekreuzten Grubenhacken vom nahen Abstieg zur Stollenschänke. Dreißig grob behauene Steinstufen später, vorbei an vier rostigen Lüftungsschächten, öffnet sich der Schankraum als eine gedrungene Felshalle, worin in kleinen, in den Felsen getriebenen Wandnischen eine Unzahl der namensgebenden, tönernen Froschlampen schummrig-rußendes Licht spenden. Die außerordentliche Bedeutung jener etwa handtellergroßen Lichtquelle für den tlamanischen Bergmann, verdeutlicht folgendes Sprichwort wohl am trefflichsten: „Miner ohne Licht, ein armer Wicht!“
Wer ist Wirtin?
Bingeborg Wackerstein, kaum dreißig Jahre alt, hat den Betrieb vor zehn Jahren von ihrem Vater Aderbert, einem ehemaligen Stollenmeister, übernommen. Mit emsiger Hand, ihrer kecken Art und dem Talent fürs besondere Bierbrauen hat sie die Stollenschänke zu einem überregional beliebten Treffpunkt gemacht. Dabei leuchtet ihr hochgestecktes Haar im Schein der Lampen wie eine marktneue Kupferbürste, und ihre volle Stimme vermag selbst das Schaben von Schürfkellen zu übertönen.
Wen trifft man hier?
Vor allem Grubenarbeiter, wie Kohlekratzer, Brockenschaufler und Felssprenger, die nach mühevoller Schicht einkehren, um mit kühlem Trunk Staub und Splitter die Kehle hinunterzuspülen. Auch allerhand Händlervolk aus Hüttstadt und anderswo rasten hier gerne, um Werkzeuge und Zubehör unter die Leute zu bringen und um ihre Kontakte zu pflegen. Desgleichen sind die harten Gesichter der im Eisspitzenmassiv allgegenwärtigen Minenwächter vertrauter Anblick, was nebenbei zu artigem, nicht zu ausgelassenem Trunke veranlasst. Nicht selten trifft man auch auf einen Althauer, der bei einem Humpen aus dem legendären Katastrophenjahr 10 n.A.III berichtet, als das Breitfeld, „samt Mann und Lore“, nach einer Schlagwetter-Explosion nach unten „in die unauslotbare Tiefe“ entschwand.
Was ist geboten? Warum sollte man hier einkehren?
Als ehemalige Lampenstube zwischen Kaue und Schacht – wo die Minenarbeiter also von alters her ihre persönlichen Lampen sorgsam in zugeteilten Wandfächern verwahren und pflegen – ist der Frosch kein Ort für feinen Zwirn. Wer aber die Gesellschaft ehrlicher Handwerker und ein kräftiges Mahl schätzt, der ist hier genau richtig. Das Balkenschwammerl-Bier, ein obergäriges Gebräu von tiefschwarzer Farbe und erdigem Aroma, wird in tiefen Kammern in alte Bohrwasserfässer eingelagert. Es enthält eine geheime Mixtur aus dem gefürchteten Grubenholzpilz und dem hiesigen Bergquellwasser. Wie allüberall in Tlamana verschafft jene kleine Tätowierung auf dem Handrücken, die ihren Besitzer als Mitglied des Bergmannbundes ausweist, jederzeit zu einem Sitzplatz und einem freien ersten Getränk, egal wie brechend voll die Schänke ist.
Was es zur Stärkung gibt:
Als Spezialitäten des Hauses gelten insbesondere Tiefquellsprotten auf knusprigem Essebrot samt Kellerbutter und daumendicke, eichenholzgebeizte Stollenwurst-Räder, serviert in Schwammerlrahm, dazu Steinsalzkuchen, mit zwei Kellen Spaltbeermus.
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