In die eher kargen und abgelegenen Teile der Lormark zieht es normalerweise nur gelegentlich einen Boten, sonst waren Wanderer in der Vergangenheit die große Ausnahme. Doch nun scheinen etliche Heligonier den Reiz der Landschaft für sich entdeckt zu haben: In Hegardsrast, einem kleinen Weiler mit vielleicht einem Dutzend Häusern, beherbergt inzwischen fast jeder Hof ein paar Gäste aus der Ferne, die es in diesen entlegenen Winkel verschlagen hat. Viele von ihnen sind Barden, Musiker, Künstler und scheinen hier Inspiration zu finden. Zogen einige von ihnen nach ein oder Wochen weiter, soll es auch den ein oder anderen geben, der sich für mehr als einen Monat einquartiert hat. Den Dorfbewohnern gefällt es, haben sie doch neben einem Zubrot nun auch viel Unterhaltung durch so manche Darbietung der Gäste.
Am Rande des Dorfs ließen ogedische Priester ein verfallenes Steinhaus instand setzen. Hier wohnen und wirken nun Priester der Viere und zelebrieren täglich die ogedischen Riten. Ob auch die Priesterschaft hier Kraft aus einer Inspirationsquelle schöpft, ließ sich nicht in Erfahrung bringen – und ob sich die Gegend zu einem Touristenmagnet entwickelt oder etwas anderes hinter der plötzlichen Menge an Besuchern steckt, werden wohl die kommenden Monde zeigen. Der Hofchronist wird wie immer berichten!

Erschienen in Helios-Bote 81, Fürstlicher Thaler Hofchronist