Werter Portalleser ! Als Magister für die Artefakt- und Apparatikunde an der Academia rei Praeheliotica möchte ich dem geneigten Fachpublikum eine neuartige Konstellationsfunktion aus dem Bereich der Initialdämpfung vorstellen – Die Spitzwertdämpfung

Die Spitzwertdämpfung/Spitzendämpfung gehört, wie gesagt, in den Bereich der Initialdämpfung. Unter Initialdämpfung versteht man sowohl in den Kreisen des Ordo Mechanicus, als auch beim Nexus Corenae die Eindämmung von arcanen, plötzlich auftretenden Ladungen – gleich welcher Ladungsart. In den meisten Fällen tritt das Initialverhalten besonders stark am Beginn einer Wirkung eines Konstruktes auf, kann aber auch innerhalb der existierenden Matrix zu beliebigen Zeitpunkten auftreten. Diese Zeitpunkte können im Konstrukt inhärent sein, aber auch durch Fremd- und Außeneinflüsse, wie z.B. variables Magieniveau, Sekundärmatrizen usw. auftreten.
Soll ein neu erschaffenes Konstrukt besonders unauffällig gegenüber dem Unsichtbaren oder Anderen gegenüber sein, so ist das Maximum, die Richtung und die Geschwindigkeit des gesamt auftretenden Magieflusses zu bestimmen und eine entsprechende Dämpfung auszuwählen. Je nach Einsatzzweck des Konstruktes und je nach Gefährdungspotential verwendet der Erschaffer eine oder mehrere aus den folgenden Dämpfungsmöglichkeiten/-bereichen aus: Resonanzdämpfung, Fehlerdämpfung, Nebenmagiedämpfung, Speisedämpfung, Initialdämpfung, Rückflussdämpfung, Restwertdämpfung.
In den bisher üblichen Konstrukten, die mit einer Initialdämpfung communis versehen wurden, wurde als Maximum des Initialdämpfungswertes das 1,71fache des Magieinitialwertes verrechnet mit dem Flussbasisdurchschnitt als Dämpfungsmaximum verwendet.
Jede Initialdämpfung, die ein Konstrukt bei normaler Umgebung vollständig dämpfen soll, ist also mit mindestens dem 1,71 fachen des Konstruktwertes zu dämpfen. Folglich sind die benötigten Ressourcen bei starken Konstrukten, die ohnehin schon häufig teuer genug sind, ein weiterer Faktor, der schlussendlich negativ auf die Realisierbarkeit einwirkt.
Bei meinen Forschungen in der Artefakt- und Apparatikunde stieß ich jedoch auf eine Besonderheit, welche die bisherige Faktorberechnungen vollständig ablösen könnte.
Bei der Erforschung des Grenzwertes einer ungedämpften Matrix fiel mir ein magischer Sekundäreffekt auf, der seine Erscheinung abseits des eigentlichen Konstruktes hatte. Obwohl dieser bislang unbeobachtete Effekt nur schwach in seiner Ausprägung war und nur von kurzer Dauer, könnte er ungewollte Folgen hervorrufen.
Bei den darauf folgenden Untersuchungen konnte ich zumindest gewisse Grundtendenzen erkennen, bei welcher Art von Matrix dieser Effekt auftritt. Aufgrund dieser ersten Tendenzen verglich ich die Auswirkungen abgewandelter Konstrukte auf den entfernten Effekt. Dabei konnte ich feststellen, dass der Effekt konstant erscheint, aber in verschiedenen Ausprägungen und in sich geringfügig ändernder Stärke. Durch langwierige Analysen, komplizierten Berechnungen, sowie ausgiebigen Testkonstellationen gelang es mir, den Kontext zwischen dem Initialfluss und dem Effekt herzustellen.
Der bei steilem, beziehungsweise pulsartigem Initialverhalten auftretende Fransen- beziehungsweise Unschärfeeffekt beeinflusst direkt die Parameter des Effektes, beziehungsweise ist die Parametrisierung des Effektes.
Da der Unschärfeeffekt bei dieser Art von Konstrukt jedoch kaum, wenn überhaupt, vermieden werden kann, ist zumindest bei hochwertigen Konstrukten eine weitere Dämpfung notwendig. Obwohl eine weitere Dämpfung auf den ersten Blick als Nachteil hinsichtlich des Aufwandes erscheint, kann ich die Fachwelt überraschen. Ja, geradezu in Erstaunen versetzen. Denn aufgrund der von mir entwickelten Dämpfung kann die Hauptdämpfung des Konstruktes zukünftig mit dem 1,0fachen (+ 5%) des Magieinitialwertes veranschlagt werden, während hingegen die Spitzwertdämpfung im Bereich des 4fachen des Magieinitialwertes anzusiedeln, aber nur mit dem 2fachen Maximum des Unschärfeeffektes zu realisieren ist.
Zusammenfassend gesagt, kommt bei meinen Vergleichen die Spitzwertdämpfung zusammen mit der Dämpfung majoris im Vergleich zur bisherigen Initialdämpfung auf einen Vergleichswert von 1,71: 1,35-1,65. Die Komplexität des Konstruktes steigt, aber nur geringfügig, da die Spitzwertdämpfung direkt mit dem Franseneffekt zu koppeln ist und nicht wie bisher mit dem Initial.
Ich bin überzeugt davon, dass bei zukünftigen Beobachtungen und Analysen der Effekte, sowie der Spitzwertdämpfung weitere bisher nicht bekannte Similaritäten mit der Nebenmagie- und Fehlerdämpfung zu Tage treten werden. Vielleicht mag es eines Tages auch gelingen, den Franseneffekt ganz und gar zu vermeiden. Dies wäre der Tag, an dem für eine Initialdämpfung der gleiche Wert veranschlagt wird, wie für das eigentliche Konstrukt im Bereich des Initials. Bis zur Gesamtlösung dieses Problems ist aber die Spitzwertdämpfung ein wesentlicher Beitrag zur Vereinfachungen im Rahmen des Artefakt- und Apparatibaus.

Gez.
Magister Quendan Zauberwacht,
Magister Arcana Contraria, Arcana Theoretica,
Leiter des Fachbereiches Artefakt und Apparatimagie an der Academia rei Praeheliotica,
Offizier des Herzöglich-Ostarischen Marinekurierdienstes im Dienste Baron Jareck von Jolbergs

Erschienen in 15,