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Heligonische Religionen

Zur Darstellung in Live-Rollenspielen gehören auch Religionen. Die hier beschriebenen Religionen sind rein fiktiv, auch wenn sie in realen Religionen Anleihen nehmen. Reale Religionen werden nicht im Live-Rollenspiel verwendet und es werden keine real religiösen Handlungen durchgeführt. Echte religiöse Handlungen durchzuführen widerspricht unseren Überzeugungen, auch im Hinblick auf den Respekt gegenüber Religionen.

Für das Rollenspiel sind deshalb fiktive Religionen ausgedacht worden. In Heligonia sind dies vor allem das Ogedentum und das Ceridentum.

Im Spiel greifen die Götter direkt oder indirekt ein. Sie wirken Wunder und ihre Priester und Geweihten können darum bitten, denn  sie können mit ihrer Gottheit in Kontakt treten und Zwiesprache mit ihr halten. Welche Möglichkeiten es dafür im Spiel gibt, ist in dieser Spielhilfe beschrieben.

Vorwort zum Ceridentum

Eine Publikation zum Ceridentum ist unserer Meinung nach  nicht ganz  ohne  Problematik. Als wir 1995 begannen, uns Gedanken darüber zu machen, wie man eine mittelalterliche Atmosphäre erschaffen kann, ohne direkt auf historische Ereignisse zurückgreifen zu müssen und ohne die Geschichte für uns umzuschreiben, entschieden wir uns, ein eigenes Reich mit eigenen Religionen zu schaffen. Was ist für ein mittelalterliches Spiel naheliegender als eine Phantasiereligion stark angelehnt an das reale Christentum?

Jedoch wurde es diesem aus zwei Gründen ausdrücklich entfremdet.

Zum einen aus Gründen des Hintergrundes. Das Ceridentum ist die Religion  einer Minderheit in Heligonia, da es in der fiktiven Geschichte unseres Spiellandes erst vor kurzer Zeit (inzwischen etwas mehr als 100 Jahre) eingeführt worden ist. Es soll unseren Spielern eine besondere mittelalterliche Atmosphäre vermitteln, soweit diese gewünscht ist, und ein Mittelalter ohne ein Christentum ist für jeden einigermaßen geschichtlich Bewanderten undenkbar. Dies wurde von uns am Anfang unserer Überlegung als Faktum gesetzt.

Der zweite, hauptsächliche Grund sind die religiösen Gefühle unserer Spieler- bzw. Leser- und Zuschauerschaft. Es ist offensichtlich, dass das Ceridentum ein entfremdetes Christentum ist. Dies ist keine Schwachstelle in irgendeinem Vertuschungsversuch, sondern volle Absicht. Man soll bemerken, dass es das Christentum als Ahnen hat, jedoch soll es jederzeit mit phantastischen Elementen daran erinnern, dass es eben dies ist; Phantastik und Teil eines Spieles. Es wurde  von uns zu Zwecken des Spieles übernommen und soll nichts anderes sein, keine Anleitung zu sektenartigem Glauben, keine Beleidigung der realen Religion.  Es ist unsere Überzeugung, dass es an dieser Publikation aus obigen Gründen nichts zu vertuschen, zu leugnen oder zu schönigen gibt, da ihr außer der spielerischen Verwendung und Erzeugung einer Atmosphäre keine anderen Absichten zu Grunde liegen. Wir bitten die Leser, sie auf diese Weise aufzufassen und zu behandeln.

An dieser Stelle möchten wir noch darauf hinweisen, dass das Ceridentum inzwischen nicht nur in Heligonia bespielt wird. Bei den anfänglichen Überlegungen war uns diese mögliche Entwicklung nicht in den Sinn gekommen, auch wenn sie nahe lag.

Normalerweise wäre diese Tatsache nicht erwähnenswert. Da jedoch die Ceridentum-Ableger außerhalb Heligonias teilweise zwar die gleichen Namen benutzen, jedoch nicht die selbe Hintergrundgeschichte, kann dies zu Verwirrung unter den Spielern führen.

Es ist also von Vorteil, sich vorher kundig zu machen, welcher Hintergrund dem jeweils bespielten Ceridentum unterlegt ist.