Nördlich des Nordmassivs und des Brazach und südlich vom Aelvkildeland, in Gegenden die aus verschiedenen Gründen nicht gut kartographiert sind, befindet sich das Ödland.  In den Geschichten und Sagen taucht es hin und wieder als Schreckgespenst und Heimstatt übelster Monstren auf.  Die Wirklichkeit jedoch ist kaum jemandem, um nicht zu sagen niemandem bekannt. Dort in den, wenn man den Geschichten glauben darf, rauen und wüsten Ebenen lebt tatsächlich eine Bevölkerung, nicht aber von Monstren, sondern von Menschen, auch wenn diese so völlig andersartig sind als die Heligonier.  Sie sind wild und so mancher Gelehrte würde sagen barbarisch.  Für einen Außenstehenden scheinen sie keine Kultur zu haben und ihr Leben nur aus Kampf und Auseinandersetzung zu bestehen.  Dies rührt von einem Grundprinzip der Ödländer her, denn sie glauben, dass jeder einzelne stark sein muss, wenn die Gemeinschaft stark sein will.  So gilt in der Gesellschaft der Ödländer der als der Höchste, der sich am besten gegen die anderen wehren kann.

In den Ödlanden findet man sechs einzelne Völker, die ihre eigenen Charakteristiken haben und größtenteils im Kampf miteinander liegen, was auch auf oben erwähntes Grundprinzip zurückgeführt werden kann.  Sie werden jeweils von einem Gott regiert (Javare, Gorsan, Ulsar, Wogu, Dechmol, Bensur), der seine Herrschaft von einem zentralen Tempel aus führt.  Es ist nicht bekannt, ob diese Wesen tatsächlich existieren oder nur als Vorwand für die Priesterschaft dienen.  Zum Priester wird man nur, wenn man vom entsprechenden Gott , d.h. durch seine Dienerschaft, ausgewählt wird.  Besonders starke und mutige Krieger werden vom Gott “gesegnet”, d.h. sie verbringen einige Zeit im Tempel und bei ihrer Rückkehr sind sie verändert und haben eine besondere Gabe erhalten.  Diese besteht oft aus zusätzlichen Körperteilen oder besonderen, teils magischen Fähigkeiten.  Manchmal führt dies sogar soweit, dass die einzelnen Individuen nicht oder nur schwer lebensfähig sind, von ihrem Volk aber als Helden angesehen werden, da sie ja von ihrem Gott mannigfaltig gesegnet wurden.

Die Gesamtheit der Völker der Ödländer wird von ihnen selbst “die Schar” genannt.  Diese Bezeichnung drückt aus, dass die Völker zwar zerstritten sind, aber dennoch nach außen als ganzes auftreten.  Dem Außenstehenden mag diese Konstellation merkwürdig erscheinen, ist doch kaum ein Grund für diesen Zusammenhalt ersichtlich.  Bei näherer Betrachtung ist diese innere Stabilität gegenüber äußeren Feinden wichtig, um nicht als Gesamtheit besiegt zu werden.  Der zweite Grund ist weit weniger offensichtlich und tief in der Kultur der Ödländer verankert.