Eyne jener arcanen Moeglichkeyten, welche ich in den Bibliotheken zu Draconia fand, Wesen der Chaosspaehre oder zu derer proximen Spaehren, zurueckzuschicken, ist fuer mich nicht ohne weyteres plausibel. Folgenden Absatz, welchen ich aus dem Liber Magicae wortgetreu uebertrage, moechte ich als Beyspiel fuer eynen direkten magischen Materialexorzismus auffuehren. Die zwey hoeheren vorstellbaren Exorzismen direkter Art, waere die Exorzierung mittels Vocalisation und Geyst, sowie jener der hoechsten Vollkommenheyt, die Bannung alleyn durch die Potenz der Mentalis.
Anwendung: Der Zaubernde zeychnet mit der Holzkohle eynen Kreys auf dem Boden und verstaerkt diesen mit der Asche und dem Salz. Danach spricht er die magischen Worte.
Magische Worte: Um falsche Verwendung auszuschlieszen, hier nicht zitiert! Der Verfasser
Effekt: Durch diesen Zauber wird eyn in dieser Dimension befindlicher Daemon zurueck in seyne Dimension geschickt. Eynige Magiebegabte behaupten auch, dasz Personen, welche nicht in diese Dimension gehoeren, damit auch zurueckgeschickt werden koennen, doch dies wurde nie bewiesen. Die Opfer verschwanden eynfach und wurden nie mehr gesehen. Durch den magischen Kreys aus Holzkohle, Asche und Salz, wird der Daemon unbeweglich gemacht und kann, wenn er den Kreys erst eynmal betreten hat, diesen nicht mehr ohne Hilfe verlassen. Durch die magischen Worte wird eyn Tor zwischen den Dimensionen aufgerissen und der Daemon hinuebergeschleudert. Viele Daemonen koennen aus eygener Kraft unsere Dimension nicht verlassen und freuen sich, wenn sie eyne Person kennenlernen, die den Zauber Exorzismus beherrscht. Dadurch ist schon so mancher zu viel Geld und/oder magischen Gegenstaenden gekommen.

Der Leser mag durchaus streytbar ob der Aussage seyn, dieser Exorzismus sey so universal, wie in dem oben aufgefuehrtem Werke angegeben oder aber auch nicht. Meyne Expertise sey der ersten Auffassung kontraer. Es mag durchaus gewisse Erfolge bey Verwendung jener Zauberey gegeben haben, aber dennoch verhaelt es sich meyner Eynschaetzung nach auch hier gleych, wie bey meynen Ausfuehrungen zur Herbeyrufung niedergeschrieben. Vor Verwendung dieser Formel warne ich ausdruecklich jeden, der nicht in eyner hoechst auszerordentlichen Miszlage involviert ist. Bey Analyse des Textes und auch im Nachfolgendem durch die Textanalyse der Vocalkomponente verifiziert, tritt ganz klar zum Vorscheyn, dasz nicht eyn Teyl der Formel den Daemonen im Kreyse unbeweglich macht. Durchaus gebe ich aber zu, dasz der Leser die Anleytung auch anders verstehen koenne, heyszt es doch er werde aus dem Kreyse, welche durch die Komponenten entsteht unbeweglich gemacht.
An dieser Stelle moechte ich, mit Verlaub, doch eynmal meyne Amuesiertheyt und zugleych meyne tiefe Bestuerzung ueber so eynen Gedanken ausdruecken. Wer glaubt, Asche, Salz und etwas Holzkohle mache irgendjemanden und gerade Daimonen unbeweglich, der ist nicht wirklich ernstzunehmen. Den mag ich kennenlernen, der jenen Zauber nachweysbar bey mehreren Daimonen erfolgreych angewendet hat.
Versteht mich jetzt nicht falsch werter Leser. Noch gelang mir keyne hundertprozentige Analyse der Vocalkomponente. Aber nehmet folgendes als eine erste Analyse hin:

Nachweyslich enthaelt sie im ersten Drittel eyne Art Schutz, den ich zur Zeyt noch nicht naeher klassifiziert habe. Somit ist wahrscheynlich, dasz der Wirkenden nicht vom Wesen angegriffen wird. Allerdings wird und das ist sicher, die im Original beschriebene Wirkung auftreten.
Im letzten Drittel der Formel widerhin finden sich die Komponenten, welche auf eyn Tor hindeuten, welches mit eyner gerichteten Bewegung verbunden wird. Es besteht auch die Moeglichkeyt, dasz der Verfasser oben aufgefuehrter Abhandlung den Zauber in dieser Weyse auslegt. Das heyszt, der Daimon versucht sich zu bewegen, kann aber nicht, weyl der Sog oder Druck der Torverbindung ihn bereyts erfaszt hat und seyne Macht sich zu widersetzen nicht grosz genug ist. Jedoch kann auch hier wieder eyne entsprechende Warnung anbey. Begreyft der Anderswelter das Geschehen, bevor das letzte Drittel des Cantus gesprochen wurde, so steht es ihm nach meyner Erkenntnis offen, sich zu wehren und/oder andere Masznahmen zu ergreyfen.
Die dilettantische Art und Weyse, wie bey der Niederschrift des Cantus verfahren wurde und insbesondere das Fehlen jeglicher eyndeutiger und klaerender Erlaeuterungen werfen keyn gutes Licht auf dieses Mitglied unserer Zunft. Hoffentlich anzunehmen ist, es sey die Rohfassung der Abhandlung eynes Lehrlings der Daimonologica Exorcicia in seynem ersten Lehrjahre oder traurigerweyse die Niederschriften eynes von eynem Chaoswesen Verwirrten oder sogar schlimmer, eynes fehlgeleyteten, geystig Instabilen, eynes Unterworfenen, der nun weyter im Sinne des Chaos die Fehlleytungen beziehungsweyse Eygenarten der Daimonenebene verbreyten oder sich fuer seyn Erscheynen auf unserer weltebene raechen moechte.
Im Hinblick auf die anagrammatischen Quadrate und die dreymalige Rezitation bey Anrufungen und Beschwoerungen kann der Interessierte von eynem weyteren Fehlurteyl oder zumindest eyner Nachlaessigkeyt ausgehen. Es ist durchaus wahrscheynlich, dass selbst die magischen Worte bey eyner so eynfachen Abschwoerung wie aufgefuehrt, dreymal ausgesprochen werden muessen, damit eyn sicherer Erfolg beschieden ist.
Mit diesen Ausfuehrungen verbleybe ich nicht laenger bey dieser aergerlichen Thematik und wechsle zu der ernsthafteren Exorziererey.

Magister Quendan Zauberwacht

Erschienen in Portal 10,