Dichter Nebel zieht auf, die Sonne verschwindet im Zwielicht und die Feuchtigkeit saugt einem die Wärme aus dem geschunden‘ Körper. Im Studierzimmer sollte ich sitzen und einen wohlig duftenden Tee trinken und nicht durch die frischen Xurlmonde ziehen.
Der Norden Sengenbergs ist nun wirklich kein schöner Ort. Geradeaus in den Süden ginge es weiter nach Triburk, wohin vor einigen Wochen die jungen Damen des Hauses aufgebrochen sind, doch diese Reise hat ihr Ziel im Südwesten. Begutachtet soll sie werden, die Tharlisburg, und es soll geprüft werden, was die Templer nach ihrem Abzug übergelassen haben. Am Ende steht sie kalt und leer da, oder noch schöner – Vagabunden haben die Burg besetzt und die Anderen müssen draußen warten und frieren, bis die Herren im Wespenrock den Weg freigekämpft haben. Da kommt Gerwig aus der Vorhut zurück, um Bericht zu erstatten. Ich weiß nicht, was sich hier tut, doch die Garde wird neu formiert und zwei Gruppen schwerer Plänkler scheren aus und unser Zug wird verlangsamt. Nun plötzlich Kampflärm und Schmerzensschreie vorn seitlich des Weges. Schnell wird die Haustruppe neu formiert und verschwindet im Nebel. Und so schnell es angefangen hat, ist es auch wieder beendet und es kehrt Ruhe ein. Nichts bleibt als Unruhe und Nebel, welcher sich alsbald auflöst. Glücklicherweise gibt es keine Toten und wenige Schwerverwundete zu beklagen. Von einem Feind ist nichts zu sehen, außer verwesendes Fleisch und ein Topfhelm auf einem blutig verschmierten Pfahl.
Beigewohnt und aus der Erinnerung niedergeschrieben.
Hanshelm Gallweg, Schreibergehilfe