Der Ausspruch „Die Laurenater sind dem Wesen den Drachenhainern am nächsten!“ kann zwar keiner bestimmten Person zweifelsfrei zugeordnet werden, doch veranschaulichen die Worte exakt das, was im Umgang miteinander – vor allem im Vergleich zu den unterschiedlichen südstuerener Allianz- und Subsidienvertretern – offenkundig ist: Man versteht sich!
Es ist beispielsweise kein Gerücht, dass Stadtvicaria Yasara von Hintergart und das Fürstenpaar einander auch öffentlich mit „Du“ anzusprechen pflegen und insbesondere die Fürstgemahlin, Baronin Leabell von Tlamana, sich eines regen Briefwechsels mit der Stadtoberen befleißigt.
Zusehends macht sich diese Nähe auch auf merkantiler und höfischer Ebene bemerkbar. So kam es zur Eröffnung von Handelsniederlassungen sowohl in der Neunstadt als auch auf der Feste Drachentrutz. Hierzulande erfahren insbesondere die Laurenater Glyptiker, mit ihrer phantastischen Gemenschneidekunst, beständigen Zuspruch, aber auch Camaieu-Maler und Celadon-Keramiker – gekennzeichnet mit dem Laurenater Rufhorn – erfreuen sich enormer Beliebtheit. Hinter vorgehaltener Hand ist gar von der Sondierung einer gemeinsamen Handelsgilde die Rede.
Dem nicht genug, vertraute Stadtvicaria Yasara der Fürstgemahlin jüngst sogar ihre älteste Tochter als Gesellschafterin an, um sie in Heligonia bei Hofe einzuführen. Dem Vernehmen nach verstehe diese sich insbesondere mit Prinzessin Lenia von Ardelun.
Dass diese Entwicklung sehr zum Missfallen des historischen Rivalen Ossiaris ausfällt, liegt auf der Hand und wird an entsprechenden Stellen der Stadt oft und gerne gerügt. „Eifersüchteleien“, die Schwertführer Ritter Samuel von Turlach als Stadtprotektor und seine Gemahlin Ildari von Ossiaris bislang virtuos mit Hinweis auf die Fokussierung der eigenen Belange einzudämmen wissen.

Meister Minhard Balamus, Drachenhainer Hofberichterstatter
Gegeben zur Feste Drachentrutz,
im 3. Xurlmond, 52 n.A.III

Erschienen in Helios-Bote 86