I. Akkumulation kongruenter Problemationes führt zu Bildung von firmierten Problemfeldern
S.I. Petasites & P.C. Calluna, Fakultät für Philosophie, Universitas zu Cambrück
Introductio
Wie schon Meierlein et al. (15 v. A.III.) postulierte, ist die Problematio generalis ein zur augenscheinlichen Opisto-Pruzzifikanz aequivalentes Konstrukt im Sinne eines Iocus dolorosus. Dies entspricht im wesenstlichen der Allgmeinen Akkumulationstheorie, welche von Bilharzius (124 v. A. III) in gekonnt ablativer Rekonstruktion des Terminus technicus mirabilis aufgestellt wurde. Nicht einmal eine Hektade später kamen Wutzio & von Nigramsfall (30 v. A. III.) auf die kongeniale Weise von Problematisti experimentales sacramenti auf die Lösung der Fragestellung: Die Problemationes sind in Problemfeldern organisiert, welche sich parallel zur Achse der Ebene der Vertiefung eines Ellipsoid, welches sich zentral zum Perihel der Umlaufbahn eines globulären Triangulums mit tangentialen Quadranten verschiebt, verhalten. In Unserer Arbeit nun wollen wir der geneigten Leserschaft anhand einer durchschnittlichen Versuchsperson, dem SLT (Standard Landmann aus Thal nach der Definition von Lerchtenbrecht, 220 v. A.III). zeigen, wie sich solch ein Problemfeld bildet und was dagegen zu tun sei.
Materialia et Procedere Experimentalis
Als Versuchspersonen dienten die zertifizierten SLTs Hans, Franz und Hubert aus Nord-Zentral-Anthan. Der Versuchsaufbau wurde in einem abgeschotteten schallverminderten tiefen Keller Ebene 10 geleistet. Problemationes der Klasse 5 stammten von Abd el Sumi und Söhne, Al Safani, Darian. Der Akkumulator (Eigenbau) wurde wie bereits zuvor beschrieben (Calluna & Petasites, 25 n.A.III.) konfiguriert. Der universale Spulen-Torquerator maß 70 auf 50 auf 20 Ellen und wurde über Wasserkraft betrieben. Die Experimentatoren aßen kalten Braten von Hirsch (Anthaner Wälder) und Weizengrütze (Poenasenke, Güldental) und tranken Kräutertee aus örtlicher Manufaktur. Experimentatoren-mäntel stammten von Am Armi (Betis).
Resultationes et Disputatio
Nach Fixierung der Versuchspersonen und Zuführung eines Hara harpax, von Locustae infortunata und schließlich dem Traktieren mit Senticeta semi-viva wurde der Akkumulator aktiviert. Schon nach fünf Stunden konnte das erste firmierte Problemfeld gemessen werden. Nach sieben Stunden Versuchsdauer wurde ein Corpusculum consceleratum als kongruente Initiativ-Ingredienz appliziert, was zur Ausbildung von gleich drei detektierbaren Problemfeldern der Stärke sieben auf der Aucontraire-Skala (Aucontraire, 4 n.A.III.) führte. Dies beweist schliesslich das zu beweisende Indicium demonstrandum in beeindruckender Weise, quod erat demonstrandum! Exitus! Eine Optimierung des Versuchsaufbaus könnte natürlich über die Verwendung von EbL (Exceptionell begabte Ligonier nach der Definition von Lerchtenbrecht, 220 v. A.III) bewerkstelligt werden, ist jedoch nach Meinung der Autores nicht notwendig. Die Entstehung einer Jörgensen-Kurve (Jörgensen, 1 V.A.III) impliziert schließlich eine unkoventionelle Artheria sclerosa am apicalen Ende der Problematio distincta nervosus thalensis. Unser Modell sieht demzufolge folgendermassen aus: Die limnische Evaporatio am Emaransee sorgt für eine Inversions-wetterlage, die zur Anhäufung von Problemationes kongruentes in Süd-Sedomee führt. Ausgedehnte firmierte Problemfelder in Zentraldrachenhain sind die Folge und werden noch für mehrere Dekaden nur als Cistellula monetalis exterminiert werden können. Das ist – man sehe sich vor – eine Sensatio extremadura. Wir sind der Meinung in ein paar Jahrzehnten, bei ausreichender Finanzierung einen außergewöhnlichen Erfolg bei der Heilung der Pustelplag und des Dreckschwartelodems leisten zu können.
Literatura
Aucontraire, J.-P.: Eine normierte Vereinheitlichung meßbarer Pänomene am Beispiel der Räuberei in Nord-Ostarien. Scriptura Problematia tlamanensis Band 6, S. 37 – 199. Tabruk, 4 n.A.III..
Bilharzius, A. M.: Allgmeine Akkumulationstheorie – ein Paradigmus unserer Zeit. Ankur,
124 v. A. III..
Calluna, P.C. & S.I. Petasites: Die Akkumulation der Problemationes excellentes führt zu ungewöhnlichen Naturphänomenen in der Zentralostarischen Tiefebene. Problematistisches Journal Tagil 234, S. 1-4. Tairngire, 25 n.A.III..
Jörgensen, J.: Problemverteilungslehre – die Lehre von der Verteilung von Problemen. Jolberg, 1 V.A.III..
Lerchtenbrecht, T.B.: Kleyner Folianthus der Versuchskunde. Escandra, 220 v. A.III..
Meierlein, K.D.W; A.B.C. Diestelbrink, S.I. Petasites, N.N. Distinctious, A. Uqtiuq, I. von Thal & J.J. Megaplaque: Die Problematio generalis ist ein zur augenscheinlichen Opisto-Pruzzifikanz aequivalentes Konstrukt im Sinne eines Iocus dolorosus. Physikalische und weltenschalenkundliche Problematistik 21, S.1123-1150, Betis, 15v. A.III..
Wutzio, J.F & U. von Nigramsfall: Die Geometrie von Problemfeldern. In Problematistik Heute, Herausgeber H. Nietnagel & F. ibn Machmud, Darwena, 30 v. A. III..
Werte Leserschaft, wenn Ihr glaubt, die achtbeinigen Geschöpfe, die in Euren Kellerecken herumkrabbeln, wären gar erschrecklich und zum Fürchten, so vernehmt, was dem tapferen Landungstrupp der „Brassach“ unter dem umsichtigen Kommando des 1. Leutnants Thure Teerbrenner im Lande Tenogien widerfahren ist.
Zuerst sei Euch ein Abschnitt aus einem Schriftstück zitiert, welches wir vor Orte in einer Holzkiste fanden. Es handelt von der Flora und Fauna jener Region:
„Tenogien ist das Gebiet der großen Wälder. Sie beginnen direkt am Meer und erklimmen die Hänge des Regengebirges. Durchzogen wird das Land von zahlreichen großen und kleinen Läufen trüben Wassers. Hier ist die Gefahr allgegenwärtig. Du bemerkst den Jaguar wohl, es ist nur eine Frage, ob bevor oder nachdem er seine Fänge in deinen Nacken geschlagen hat. In diesem Land kann des Menschen Auge die größten Bäume erblicken, gewiss an die 100 Schritt hoch. Auf ihnen lebt allerlei sonderbares Getier. Schlangen, länger als sieben Männer, winden sich um ihre Äste. Bunt gefiederte Vögel kann man hier finden. Einige lassen sich einfangen, zähmen und sogar des Sprechens kundig machen. Selbst Pflanzen wachsen hier auf den Bäumen, die eine hat durch lange Ranken Verbindung zur Erde, die andere wiederum hängt ihre Wurzeln einfach in die Luft, auf dass Atakan [Anm.: die örtliche Gottheit] sie nähren und am Leben erhalten mag. Unter diesem Blätterdach ist es immer heiß und schwül, es regnet oft, manchmal monatelang fast ohne Unterbrechung.“
Die meisten dieser Angaben fanden wir bestätigt, wenngleich wir auch den Göttern sei Dank von vielen erwähnten Gefahren noch verschont blieben. So trafen wir auf keinen Jaguar, der der Beschreibung nach wohl einer kleineren Brazachkatze ähnelt.
Wir bewegten uns einen der genannten trüben Wasser flussaufwärts, durch dichten, wildwuchernden Wald, so wie ihn auch die Schilderungen von Yagibur wiedergeben. Einzelne Bäume am Weg mögen wohl an die 80 Schritt hoch gewesen sein, aber es ist nicht auszuschließen, dass weiter in den Hügeln noch größere zu finden sind.
Zahlreiche Vögel hörten wir wohl im dichten Blätterdach, jedoch bekamen wir keine zu Gesicht.
Je weiter wir ins Landesinnere vordrangen, umso schwüler und stickiger wurde die Luft, schließlich regte sich kein Windhauch mehr. Auch die häufigen Regenschauer machten uns sehr zu schaffen: Gewand und Ausrüstung erhielten kaum Gelegenheit zum Trocknen. Kein Schauer brachte Erfrischung, Augenblicke später schien uns die Luft drückender als zuvor. Unter diesen Bedingungen besteht für jede Expedition die schlimmste Gefahr, dass Schimmel und Rost größten Schaden anrichten. Zum Glück waren für die wenigen Tage unserer Erkundung die Vorräte ausreichend verpackt.
Doch nun weiter in der Beschreibung:
„Die vorherrschende Vegetation ist dem warmen Klima entsprechend dichter Urwald, welcher immer wieder von offenem Plantagenland unterbrochen wird. Hier wachsen die verschiedensten Edelhölzer, Orchideen und Schlingpflanzen. Eine echte botanische Rarität ist der Tenogische Silberkelch, eine fleischfressende Pflanze, die nur in einem versteckten Tal südlich von der Kraterstadt vorkommt.“
Obwohl wir mehrere Tage in der Nähe eines Dorfes lagerten, konnten wir außer kleinen Gemüsegärten keine größeren Pflanzungen oder kultivierte Flächen entdecken. Die erwähnten Schling-pflanzen – eine Art heimischer Efeu – verursachten jedoch so manche Aufregung: Wer sich ihnen zu sehr näherte, wurde unweigerlich bereits durch leichte Berührung umwickelt und in kürzester Zeit nahezu völlig überwuchert. Damit nicht genug, riefen die Blätter auch noch heftige Reizungen der Haut hervor. Je heftiger sich das Opfer dabei zur Wehr setzte, umso mehr verstrickte es sich in den Ranken und drohte zu ersticken. Im letzten Augenblick erreichte uns Hilfe durch die Dorfbewohner, welche geheimnisvolle Steine brachten. In diesen war angeblich Sonnenlicht gespeichert, welches in der Pflanze einen Widerwillen hervorrief, so dass sie von ihrem Opfer abließ.
Einige Teilnehmer unserer Expedition, die sich vom Lager aus weiter in den Wald gewagt hatten, berichteten von einer über 10 Ellen langen Schlange, die sich aufgerichtet habe und der Sprache mächtig gewesen sei. Ich habe das Wesen selbst nicht gesehen, kann mir dieses Phänomen aber nur mit uns unbekannten Lauten erklären, die das Tier in der Erregung von sich gab. Da uns aber in diesem Zusammenhang auch ein Volk von intelligenten Echsenwesen begegnete, möchte ich nicht ausschließen, dass die Männer getreulich die Wahrheit berichten. Dieses Volk sei hier jedoch nur am Rande erwähnt, eine ausführlichere Beschreibung jener Begegnung findet der interessierte Leser im Logbuch der „Brassach“ und dem Schriftstück „Über die Echsenmenschen, Universität zu Nok’maar“.
Was Edelhölzer betrifft, widerfuhr uns ein Kuriosum, bei dem es mir schwer fällt, die Sachlage nüchtern zu betrachten: So wurden wir von einem über 6 Ellen großen Baum angegriffen, der mit seinen gewaltigen Ästen heftige Schläge austeilte und – man kann es kaum glauben – sich mit langsamen Wurzelschritten vorwärtsbewegte. Mag man diese Erscheinung auch auf die erlittenen Entbehrungen und die drückende Hitze zurückführen, so wird doch jeder Teilnehmer des Landungs-kommandos aufrecht beschwören, dass er diesen „Baum“ tatsächlich gesehen hat. Nicht zuletzt erhielt Seesoldat Tonio Eichberger, ein gewandter und tapferer Mann, von einem der Äste einen heftigen Kopftreffer. Die einzige, für uns ersichtliche Methode, diese angriffslustige Pflanze zu besiegen, bestand darin, sie in Brand zu setzen. Die bereits zu diesem Zeitpunkt fortdauernden Kampf-handlungen verhinderten leider eine genauere Untersuchung dieses Wesens. Seesoldaten berichteten auch, dass sie im Wald von weiteren Bäumen attackiert worden wären, diese hätten sich jedoch nicht von der Stelle bewegt.
Nun sagt die Beschreibung Tenogiens weiter:
„Doch nicht nur die Pflanzenwelt, auch die Tierwelt des Dschungels ist gefährlich. Raubkatzen machen die Wälder unsicher, doch die größte Gefahr geht von kleinen, giftigen Insekten, Spinnen und Schlangen aus. Die gefährlichste von ihnen ist die Blattkopfotter. Nur etwa 60 cm lang, produziert sie doch ein tödliches Gift. Ihr Biss schmerzt kaum, und die Symptome der Vergiftung setzen erst am nächsten Tage ein, doch dann ist es meist schon zu spät. In den Flussläufen lebt der Riesenkaiman, der wegen seiner messerscharfen Zähne bekannt ist, alles, was sich einem seiner Tümpel nähert, ist ein potentielles Opfer.“
Die heimtückischste Gefahr waren in der Tat die Insekten, von denen es zahllose in den verschiedensten Arten gab. Neben den unerträglichen Moskitos setzte uns vor allem eines zu: Giftspinnen. Die erste und auch tragischste Begegnung mit ihnen hatten wir bereits am zweiten Tag der Landung. So brach Seesoldat Scherenschleifer auf dem Marsch urplötzlich zusammen und starb wenige Augenblicke darauf. Der Geistesgegenwart Korporal Meinrads ist es zu verdanken, dass wir die Todesursache rasch fanden: Eine hellgrüne, handtellergroße Spinne. Wir stimmten alle darin überein, sie nach unserem tapferen Kameraden „Scherenschleifer-Spinne“ zu benennen.
Scherenschleifer-Spinne, hellgrün, handtellergroß, tödlicher Biss!
Gewarnt und mit größter Vorsicht bewegten wir uns weiter, erreichten ein Dorf am Waldrand und schlugen dort unser Lager auf. Aus diesem Wald kamen, wie bereits oben erwähnt, die seltsamsten Geschöpfe – und weitere Spinnen, von denen jede die vorige an Größe übertraf. So wurden wir bald durch lautes Gezisch aufgeschreckt und sahen mit Entsetzen, wie sich ein gewaltiges, 2 Fuß messendes Exemplar Zugang zum Lager verschaffte. Das zischende Geräusch entstand durch das Versprühen giftiger Säure, die auf der Haut der Opfer brennende, juckende Flecken hinterließ. Die Reichweite des Giftstrahls belief sich dabei auf etwa 10 Ellen. Erste Maßnahmen wie Abwaschen und kühlende Umschläge halfen über den Schreck hinweg, und alle waren erleichtert, dass der Angriff keine schwereren Folgen mit sich brachte. Da wir aber spätere Nebenwirkungen nicht ausschließen konnten, wurde die Spinne vorsorglich erlegt und untersucht. Sie erhielt zu Ehren unseres abwesenden Schiffsarztes Doktor Rolo Horatio Immikris Schröpfenbeck den Namen „Schröpfenbeck-Spinne“.
Schröpfenbeck-Spinne, gelb-schwarz, Durchmesser 2 Fuß, giftig!
Wenig später schreckte uns wieder verdächtiges Zischen auf. Ein Blick über die Lagerbarrikaden zeigte uns ein Spinnentier mit einem Durchmesser von fast 2 Ellen, das sich uns angriffslustig näherte. Die Seesoldaten ergriffen die Pavesen und konnten sich so auf das Gift sprühenden Untier zu bewegen, das jedoch eine erstaunliche Schnelligkeit bewies. Nach kurzem, heftigem Kampf konnte die Spinne erlegt werden. Die Seesoldaten stellten den Antrag, das Biest nach ausnehmend ausländischen Seeleuten zu benennen, also erhielt das Tier den Namen „Marquis-Spinne“.
Marquis-Spinne, leuchtend rot, Durchmesser 1,8 Ellen, giftig!
Am späten Nachmittag hörten wir wiederum das schon so bekannte „pst-pst-pst“ und griffen zu den Waffen, jedoch ließen uns Lautstärke und Tiefe des Zischens das Blut in den Adern gefrieren: Über die Wiese bewegte sich in unglaublicher Schnelligkeit eine schwarze Riesenspinne mit einem geschätzten Durchmesser von über zweieinhalb Ellen. Die Pavesen wurden in Stellung gebracht, Pfeile auf die Sehnen gelegt. Doch während das Tier seinen Giftangriff auf die Pavesen konzentrierte, umging Seesoldat Eichberger die Spinne und griff sie mit lautem Kampfgeschrei im Rücken an. Mit seinem ganzen Körpergewicht, noch verstärkt durch einen Schuppenpanzer, drückte er das Tier zu Boden und schlug wild darauf ein. Nach wenigen Augenblicken war die Gefahr vorüber, und Eichberger erntete ob seines Mutes viel Lob. Leider war es nicht möglich, die Spinne zu zeichnen, da sie als solche nicht mehr zu erkennen war.
Nun soll jedoch nicht der Eindruck entstehen, Tenogien sei nur von gefährlichen Wesen bevölkert, auch so manche Schönheit fiel uns noch ins Auge: So landete auf meinem Zeichenbrett ein mir unbekannter Schmetterling mit gelb-brauner Maserung. Der anmutige Falter ließ sich ausgiebig zeichnen und brachte auch meinem Schreibzeug erstaunliches Interesse entgegen. Auch Leutnant Hildegard von Oggnitz bewunderte die schöne Musterung der Flügel, so dass wir das Tier zu Ehren der Herzogin „Walluma-Falter“ nannten.
Walluma-Falter, gelb-braune Musterung
Außerdem fand ich auch ein harmloses Spinnentier, dass sich in meiner Kleidung verfing. Das winzige Tierchen war kaum größer als eine Linse und äußerst zutraulich. Mithilfe seines Fadens hangelte es sich von einem Finger zum nächsten und zeigte auch sonst erstaunliche akrobatische Einlagen, wie man sie nur bei geübten Gauklern zu sehen bekommt. Ich benannte sie deshalb nach einem in LaSogaz recht bekannten Jongleur namens Taitschi.
Taitschi-Spinne, sehr zutraulich, Originalgröße!
Nicht aus Tenogien stammte ein Haustier, dass ich bei einer reisenden Dame entdeckte. Ich beschreibe es dennoch, da es den heligonischen Wüstenechsen sehr ähnlich ist. Es handelt sich um einen etwa 1 Fuß langen Salamander von orange-blauer Färbung. Das Tier stammte aus dem Reich Ostrika, welches dem Inselreich Xanteria zugehört. Die Dame erzählte mir, dass sich ihr Haustier von Insekten, Obst und Gemüse ernähre, also eine etwas reichhaltigere Nahrung als unsere Wüstenechsen bevorzugt. Der Salamander sei drei Jahre alt, könne aber ein Alter von 12 Jahren erreichen. Er häutet sich jedes halbe Jahr und wird dabei immer heller. So läßt sich auch das Alter recht gut bestimmen. In Ostrika ist es nicht ungewöhnlich, sich solche Echsen als Haustiere zu halten, da sie das Ungeziefer im Haus bekämpfen.
Ostrika-Salamander, 3 Jahre alt, blau-orange Färbung
Am Ende meiner Ausführungen bin ich nun noch auf die Kenntnisse meiner gelehrten Leserschaft angewiesen. So fanden wir in der anfangs erwähnten Holzkiste auch eine getrocknete Pflanze, augenscheinlich einen Blütenstand. Die Blüte ist etwa walnussgroß und sitzt auf einem blattlosen Stil. Die Blütenblätter schmiegen sich wie die harten Schuppen einer Ananas aneinander, ihre Färbung ist innen tiefrot, außen gelb mit winzigen Härchen. Wir gehen davon aus, dass es mit dieser Pflanze eine besondere Bewandtnis hat.
Sie befindet sich – ebenso wie die originalen Zeichnungen und Proben – im Herzöglich-Ostarischen Naturkundemuseum zu Ankur unter der Obhut von Professor Riemold von Bieberau und können dort eingesehen werden.
Das Landungskommando der „Brassach“, das auf Erkundung ins Landesinnere von Tenogien geschickt wurde, verbrachte dort drei Tage in einem Dorf , dessen Bewohner freundlich gesonnen waren. Mit Genehmigung der Tochter des verstorbenen Ortsvorstehers wurde eine große Holzkiste untersucht und mit den notwendigen Vorsichtsmaßnahmen geöffnet. Sie hatte einem Alchemisten gehört, der auch als Heiler des Dorfes tätig gewesen war. Er hatte, bis ihn der Tod ereilte, etwas Abseits des Dorfes gelebt, verfügte aber über den Respekt der Bevölkerung. Aufgrund seiner Bildung scheint er aus einer anderen Gegend des Landes gekommen zu sein, hatte sich aber dann in dem Dorf nieder gelassen. Nähere Informationen über seine Person konnten allerdings nicht erfahren werden.
Die Kiste enthielt neben zwei Tränken (von den Dorfbewohnern als „Eisenhaut“ bezeichnet) und einer unbekannten, getrockneten Pflanze (siehe Bericht „Die Riesenspinnen von Tenogien“) zahlreiche Schriftrollen und Dokumente.
Hier folgt nun eine Aufstellung der gefundenen Schriftstücke samt einer kurzen Inhaltsangabe. Um Abschriften der Texte kann mit dem Nachweis des berechtigten Interesses im Herzöglich-Ostarischen Naturkundemuseum zu Ankur bei Professor Riemold von Bieberau nachgesucht werden.
Texte zur Landeskunde
des Königreiches Lorungan
– Verbrieftes Gastrecht des Königshauses Lorungan
Aufstellung über Rechte und Pflichten von Diplomaten und Gesandten im Königreich Lorungan.
– Zertifikation
Ernennungsurkunde eines „Sho ran Sha gal“ zum Großkonsul Lorungans
– Tenogische Chroniken
Abhandlung über die Provinz Tenogien, seine Geschichte, Städte und Einwohner
– Gisley, die Perle des Westens
Reisebericht über eine Stadt namens Gisley
– Die Insel Kyrania
Abhandlung über das Inselreich Kyrania
– Aus den Aufzeichnungen von Alarik dem Wanderer
Abhandlung über Land und Leute von Söderland
– Die Legende von Lothlorien – dem Land des Silbers, der Seide und des Weines
Abhandlung über Geschichte, Land und Leute einer Provinz Lorungans
– Der Adel der Eisenlande
Abhandlung über die Adelsstruktur und das diplomatische Verhalten in den Eisenlanden
– Die Gesetze der Eisernen Provinz
Gesetze, Gerichtsordnung und Strafenkatalog
– Die Provinz der Fünf Winde
Abhandlung über die Provinz und den dortigen Wall
– Der Wall und 5 einzelne Botenberichte
Abhandlung und Nachrichten über die Errichtung des tenogischen Walls und seiner Geschichte
Religiöse Schriften
– Das Große Buch der Götter
Aufstellung sämtlicher Götter Lorungans und einer Umgebung
– Die alten Geschichten des Wanderers
Eine religiöse Schrift über den Kampf der Götter
– Klerus des Königreiches
Aufstellung über Stand und Anrede des lorunganischen Klerus
– Die Paladine
Abhandlung über die Paladine Lorungans
– Die Chroniken der Bruderschaft um St. Azrael auf Burg Finstergrün
Geschichte des Ordens und seine Ordensregeln
– Der Innere Kreis
Regeln einer Ratssitzung des Ordens „Pilger des Zorns“
– Gründungsgeschichte der „Pilger des Zorns“
– Der Orden Dracon Atakanis
Geschichte und Ordensregeln
– Thoron von Löwenfels oder Der Drache von Tsakelchen
Biografie und Bericht über den Kampf mit einem Drachen
– Von der Eröffnung des Rahjatempels und was und dabei kund getan
Bericht aus einem Ort namens Shenilo
– Raynor
Prophezeiung einer Bruderschaft des Raynor
– Der Tempelrufer und zwei einzelne Botenberichte
Neuigkeitenblätter
Magische Schriften
– Theoretische Magica
Grundlagenwerk über die Herkunft der Magica mit kleinem Wörterbuch
– Von der Natur der Magie
Über die Quelle aller Magie
– Von den Madaphasen
Mitschrift zur Vorlesung „Sphärische Regularien“
– Über die Beziehungsrituale
Abhandlung über Liebesrituale
– Die Allianz Arkaner Akademien (AAA)
Gründung der Akademie und Vorlesungsverzeichnis
– Stab der Drakis
Geschichte eines Artefaktes von Aterino Netros
Schriften über Heilung und Kräuterkunde
– Das Buch der Kräuter, Pflanzen, Tinkturen, Salben und der Elixiere
Kräuter und ihre Anwendung
– Kräuter und ihre Konservierung
Methodik und kleine Kräuterkunde
– Wissen eines Medicus
Abhandlung über die Behandlung von Wunden
Diverse Schriften
– Schlachttaktiken
Abhandlung über die Kriegskunst
– Die Schöpfungsgeschichte aus Sicht der Orks
– Über die Echsenmenschen
Kurze Abhandlung über das Volk der Echsen in Lorungan
– Grundlagen der elfischen Sprache – Isdira
Kleine Wortkunde
Literarische Schriften
– „Traumwelt“ von Aterino Netros
– „Der Schuster von Svafdun (und warum er keine Schuhe anhat)“ von Peter Diehn
– „Sinn des Lebens“ von Elb Jagi
– „Schwert und Mieder“, Lorunganisches Nachrichtenblatt, Ausgabe 34
– „Schwert und Mieder“, Lorunganisches Nachrichtenblatt, Ausgabe 35
– 5 einzelne Gedichte
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